Jassas! Nachdem das jungvermählte Paar die Feierlichkeiten am 26.09 gut hinter sich gebracht hatte, ging es auf den Honeymoon-Trip nach Ikaria.
Neben dem Ansinnen einige ruhige Tage mit der Anvertrauten zu verbringen, wollte unser Bräutigam direkt und vor Ort überprüfen, ob der gemeine Grieche bzw. die gemeine Griechin noch immer mit unbändiger Gastfreundschaft und Herzlichkeit bei den Reisenden punkten könne? Hatte die Last des von der EU aufgebürdeten Schuldenabbaues den Otto-Normal-Hellenen zu einem nach maximalen Gewinn strebenden MIttelmeer-Yuppie mutieren lassen? Soviel sei schon verraten: Herr und Frau Grieche/in lassen sich durch nichts und schon gar nicht durch ein Brüsseler Diktat aus der Ruhe bringen. Bravo!
Ikaria – Armenistis bei Maro und Spyro
Zunächst ging es mit einem 2,5 h stündigen Flug auf die Insel Samos. Vom Flughafen dann nach Vathy (Samos Stadt), von wo dann am späten Nachmittag unsere Fähre nach Ikaria ablegen sollte. Alles lief glatt und nach 4 h auf dem Schiff war der Hafenort Evdilos erreicht und ein netter Herr vor einem Taxi zeigte ein Schild mit dem kompletten Namen Eures Hobby-Bloggers. Armenistis war das anzusteuernde Ziel unserer Ägais-Träume und unsere Herbergseltern Spyro und Maro http://ikaria.com.gr/Greek/ erwarteten uns schon.
Es begannen herrliche Tage im Westteil der Insel Ikaria, die wir mit Baden (Messakti Beach), Rollerfahren über staubige Pisten, Wandern zu abgelegenen Orten (Nas) und ausführlichen abendlichen Besuchen in die örtlichen Tavernen verbrachten. So fühlt sich Griechenland an. So war es auch vor 30 Jahren. Efcharisto Hellas.
Mit dem Kleeblatt auf der Brust, kam Euer Blogverfasser bei den örtlichen Panathanaikos Anhängern gut an und es ergaben sich wundersame und unvergessliche Momente sowie Dialoge, insbesondere mit unserem Kantina-Wirten Yannis. „You must be really fanatic..“, ach was Yanni!
Besonders schön und für jeden Ikaria-Besucher ein Muss ist ein Besuch des bezauberten Bergdörfchens Christos Raches. Hier ist die Welt wirklich in Ordnung und man kann in Gassen mit seinen Kafenions und Tavernen wunderbar in den Tag hineinträumen. Leckere Kuchen gibt es bei der Landfrauen-Kooperative direkt im Ortskern. Raches liegt ca. 500 m hoch und ist von ausgiebigen Pinienwäldern umgeben. Wanderfreunde können ihrer Leidenschaft nachgehen und es bieten sich immer wieder fantastische Ausblicke hinunter zur Küste.
Agios Kirkios und Abschied von Ikaria/ Die richtige griechische Küche.
Nach gut einer Woche machten sich die bereits gut gebräunten Hochzeiter mit einer abenteuerlichen Taxifahrt auf den Weg nach Agios Kirkios. Die „Inselhauptstadt“ liegt an der Südseite von Ikaria und kommt schon etwas montäner daher. Schöne enge Gassen mit vielen Geschäften, Tavernen und eine ansehnliche Strandpromenade laden zum Verweilen ein. Unser Tipp: Die Konditorei direkt an der Platia. Leckere süße und herzhafte Teigwaren, saftige Sandwiches zu überschaubaren Preisen hatten es uns gleich angetan.
Überhaupt das Essen: Die originale griechische Küche ist abwechslungsreich und lebt von Fisch- und Fleischgerichten und den örtlich angebauten Gemüsesorten. Während unsers Aufenthaltes haben wir nie schlecht gegessen. Mein Highlight: Der gegrillte Octopus bei Maria in Armenistis. Meine liebe Frau träumt bestimmt noch vom Lamm im Mari Mari, ein Restaurant, das sich der neuen griechischen Küche verschrieben hat.
Nach zwei schönen, windigen Tagen in Agios Kirkios brachte uns die Fähre zurück nach Karlovassi auf Samos. Jassas Andio Ikaria! Wir haben schon etwas schwermütig von unser Insel Abschied genommen.
Zurück auf Samos / Kokkari Poseidon Hotel
Mit dem Bus, neben dem Fahrer war auch noch ein geschäftiger Busschaffner an Bord, ging es von Karlovassi nach Kokkari. 26 Jahre ist es nun mittlerweile her, als der Blogverfasser bereits diesem attraktiven Örtchen seine Aufwartung machte. Jedenfalls ist Kokkari in der Zeit ziemlich gewachsen. Die Strandpromenade mit ihren Cafes und Bars erinnert an die Orte am Lago di Garda. Der Flughafen Samos ist nur 25 Min Fahrzeit entfernt und spukt in der Hauptsaison täglich sonnenhungrige Pauschaltouristen aus. Die wollen versorgt und untergebracht werden. Kokkari ist nun mal das lieblichste Plätzchen auf Samos. Wer will es den Einheimischen verdenken?
Nach einem kleinen Fehlgriff bei der Zimmersuche, hatten wir das Glück bei Frau Pepitsa im Poseidon Hotel direkt an der Promenade unterzukommen. Das Hotel hatte eigentlich schon geschlossen, doch anscheinend hatte Pepitsa und ihr Mann Mitleid mit uns und nahmen uns in ihrem tollen Appartement-Hotel auf.
Pepitsa ist wieder so ein Beispiel, wie die Griechen so ticken. Gleich am ersten Morgen versorgte uns diese rührige Frau mit Granatäpfeln aus ihrem Garten. Zusammen mit ihr durften wir die leckeren Kernchen aus ihrer Umhausung lösen und direkt auf der Terrasse mit Meerblick verspachteln. Dabei erzählte unsere Herbergsmutter viel von sich und dem Leben in Kokkari. Einfach nur herzlich und schön. http://www.poseidon-kokkari.gr/poseidon/
Zum Schluß
So gingen die letzten Tage in Griechenland dem Ende entgegen. Unser Fazit: Griechenland ist noch wie vor 30 Jahren und ein fantastisches Reiseland. Mann muss nur etwas abseits der üblichen Tourismus-Pfade suchen und sich auf Land und Leute einlassen. Dann kann man unvergessliche Momente in einzigartiger mediterraner Landschaft erleben. In der Nebensaison hat der Hellene dann auch die Muße und Zeit sich seiner Mentalität hinzugeben. Uns hat das jedenfalls gefallen und wir kommen bestimmt wieder.
Efcharisto und Jassu!
Neueste Kommentare